DIE VERARBEITUNG
Unmittelbar nach der Ernte wird die Korkrinde sofort abtransportiert und auf dem Gelände der Korkfabrik im Freien gelagert. Schwerpunkte liegen auf Trockenheit und guter Luftzirkulation. Mindestens sechs Monate muss die Korkrinde bei guter Durchlüftung und ohne direkten Bodenkontakt im Freien lagern. Anschließend beginnt die eigentliche Korkherstellung. Nach der Lagerung wird die Rinde gedämpft und anschließend auf Edelstahlplatten verbracht. Die Korkplatten verlieren durch das Dämpfen ihre Wölbung. Nun findet das sogenannte „Seasoning“ statt, enzymatische Prozesse, die den Kork erst zur Verarbeitung befähigen.
Nach circa 6-9 Monaten Seasoning wird der Kork bei knapp unter 100 Grad Celsius für eine Stunde gekocht. Das Wasser wird dabei durch eine Destillationsanlage gereinigt. Das Dämpfen reduziert Schadstoffe und Mikroflora-Befall und gewährleistet zugleich eine höhere Elastizität und eine geringere Dichte des Materials. Sonst wäre die Rinde zum Verarbeiten zu hart. Als folge des Kochens steigert sich das Volumen des Korks um etwa 20%. Das Kochwasser ist reich an Nährstoffen und riecht angenehm nach frischen, aromatischen Korken. Es wird später als Naturdünger für die Korkplantagen verwendet.
Nach dem Kochvorgang muss die Korkrinde abkühlen und trocknen. Diese Stabilisierungsphase dauert etwa 2-3 Wochen. Die Korkrinde wird dabei auf circa 17% Luftfeuchtigkeit zurückgeführt, um möglichst wenig Angriffsfläche für Pilze und Mikroorganismen zu bieten. Ein angemessener Feuchtigkeitsgehalt ist wichtig für die Verarbeitung.